Verbandsversammlung am 12.12.2024
Hochbehälter Mallersdorf wird für 2 Mio. Euro saniert
Wasserzweckverband Mallersdorf stellt Haushaltsplan auf

Vor wenigen Tagen fand im Gasthaus „Zum gemütlichen Treff“ in Mallersdorf-Pfaffenberg die Verbandsversammlung des Wasserzweckverbandes (WZV) Mallersdorf statt. Die Versorgung der Abnehmer mit einwandfreiem Trinkwasser ist das oberste Ziel des Verbandes. Um dies auch künftig zu gewährleisten, müssen die ins Alter gekommenen Wasserleitungen, Hochbehälter, etc. ausgewechselt bzw. erneuert werden.
Verbandsvorsitzender Karl Wellenhofer ging nach der Begrüßung auf die aktuelle Situation des Verbandes ein. Das Jahr 2024 schließt mit einem geplanten Verlust von ca. 700.000 Euro ab und der Schuldenstand konnte auf ca. 1,9 Mio. Euro gesenkt werden, obwohl rund 4,5 Mio. Euro in die Erneuerung der Infrastruktur investiert worden sind. Ein geplantes Darlehen wurde nicht benötigt, die neue Wassergebühr von 1,79 €/m³ reichte neben den Beitragseinnahmen aus. Mit einem steigenden Wasserpreis ist aber künftig zu rechnen.
Anschließend wurden von Werkleiter Ludwig Sigl der Wirtschaftsplan 2025 und die geplanten Maßnahmen vorgestellt und erläutert. Dieser wurde anschließend mit Erträgen von 5.827.500 Euro und Aufwendungen in Höhe von 6.517.000 Euro genehmigt, was einen Fehlbetrag von 689.500 Euro bedeutet.
Wieder ein Minus für 2025 eingeplant
Der Fehlbetrag kommt vor allem durch den steigenden Aufwand für den Unterhalt bzw. Erneuerung von älteren sowie schadensanfälligen Wasserleitungen zu Stande. Das Leitungsnetz des 1963 gegründeten Verbandes hat ohne Hausanschlüsse eine Länge von rund 750 Kilometern und viele Ortsnetze sind zwischen 40 und 60 Jahre alt. Nach den technischen Regelwerken sollen Wasserversorger jährlich rund 1% ihrer Leitungsnetze austauschen, damit alle Rohrleitungen nach 100 Jahren erneuert sind. Diese Sanierungsrate wird derzeit vom Verband noch nicht erfüllt, da dafür auch die finanziellen Mittel fehlen, so Karl Wellenhofer. Im nächsten Jahr ist die Erneuerung von ca. 2,5 km Wasserleitungen u. a. in Essenbach/Mettenbach, Geiselhöring, Unterhollerau eingeplant. Zudem wird das „Herz im Wasserwerk Ettersdorf“, die Steuertechnik und Fernüberwachung aller Anlagen für knapp 800.000 Euro erneuert und der Wasserturm bei Bayerbach bekommt einen eigenen Stromanschluss, damit ein Pumpwerk zur Drucksteigerung eingebaut und betrieben werden kann. Auch die Hochbehälter (Wasserspeicher) kommen in die Jahre und müssen nach und nach ertüchtigt werden. Drei von insgesamt 9 Wasserspeichern wurden bereits erneuert, für 2025/2026 ist die Sanierung des Hochbehälters bei Mallersdorf - ein zentraler Wasserverteilungspunkt zwischen dem Labertal und Bayerbach/Mengkofen - mit einem Kostenaufwand von rund 2 Mio. Euro eingeplant. Und letztendlich brauchen wir im nächsten Jahr ein Darlehen in Höhe von 1,5 Mio. Euro, um das alles zu finanzieren, so Vorsitzender Wellenhofer. Er informierte das Gremium anschließend auch über den nächsten Kalkulationszeitraum für die Wassergebühr, der wieder drei Jahre (2026-2028) umfassen soll. Somit steht für Ende 2025 ein neuer Wasserpreis zur Entscheidung an.
2024 wurden in den Ortschaften Pfaffenberg, Mengkofen, Essenbach/Oberwattenbach, und Moosthenning-Dornwang ca. 3,3 km Wasserleitungen mit einem Kostenaufwand von rund 2 Mio. Euro erneuert. Auch das in die Jahre gekommene Betriebsleiterwohnhaus beim Wasserwerk in Hofdorf bei Mengkofen wurde vor der Neuvermietung mit Kosten von ca. 40.000 Euro saniert. Mit dem Nachbarverband Straubing-Land ist der Bau einer Verbindungsleitung bei Frauenhofen/Perkam geplant, um bei Ausfällen sich gegenseitig mit Trinkwasser beliefern zu können. Infolge der 2021 in Kraft getretenen EU-Trinkwasserrichtlinie wurde in Deutschland eine Trinkwassereinzugsgebieteverordnung erlassen, durch die der Wasserversorger bis November 2025 eine Dokumentation und Risikobewertung der Trinkwassereinzugsgebiete durchführen muss, erklärte Werkleiter L. Sigl. Das Risikomanagement erfolgt dann in Zusammenarbeit mit dem Landratsamt. Sigl informierte das Gremium weiter über die aktuellen Eckpunkte zum evtl. ab 2027 geplanten „Wassercent“ in Bayern, wobei es noch keinen schriftlichen Gesetzesentwurf gibt. Nach der Pressekonferenz von CSU und Freie Wähler am 12.12.2024 müssen u. a. die Wasserversorger für das Entnehmen von Grundwasser 10 Cent pro Kubikmeter an den Freistaat abführen, was letztendlich wieder auf die Verbrauchsgebühr umgelegt werden muss. Der Verbandsversammlung wurde auch die Entwicklung der Nitratwerte in den Gewinnungsgebieten des Verbandes aufgezeigt. Eine steigende Tendenz zeigt nach wie vor der Brunnen bei Lengthal, bei den Gewinnungsgebieten Hofdorf und Mallersdorf stagnieren die Nitratwerte und bei den Quellen in Sallach ist ein leicht rückläufiger Trend erkennbar.
Zum Schluss dankte Vorsitzender Karl Wellenhofer allen Verbandsrätinnen und -räten sowie den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen des Wasserzweckverbandes für die stets gute und konstruktive Zusammenarbeit.
Bild zeigt den Hochbehälter bei Hainkirchen/Mallersdorf, der 2025/26 saniert wird