Wasserversorgung bis 2055 gesichtert

Neues Wasserrecht für 4 Brunnen in Mallersdorf

Mallersdorf-Pfaffenberg. Gute Nachrichten aus dem Landratsamt Straubing-Bogen hat der Wasserzweckverband (WZV) im Mai erhalten. Die Förderung von Trinkwasser aus Brunnen I-IV wurde für 30 Jahre genehmigt, Brunnen V läuft bis 2040.

Eingangs befasste sich der Werkausschuss des WZV in der letzten Sitzung mit dem Auftrag zur Edelstahlauskleidung des Hochbehälters Hainkirchen bei Mallersdorf zur Speicherung von 1.000 Kubikmeter Trinkwasser. Den Zuschlag erhielt die Fa. Fritz Edelstahltechnik aus Neutraubling in Höhe von rund 605.000 Euro. Die Gesamtkosten für die Sanierung, die im Juli beginnt, belaufen sich auf rund 2 Mio. Euro. Die Erschließung mit einer neuen Wasserleitung im Baugebiet „Feuchtener Feld“ in Bayerbach mit 31 Parzellen wurde an die Fa. Ludwig Rieder aus Bayerbach zu einer Angebotssumme von 203.000 €/netto erteilt. Der neugebaute Brunnen in Hofdorf bei Mengkofen muss eingezäunt werden, den Auftrag mit ca. 30.000 € Kosten erhielt die Fa. Schmid aus Weng.

Des Weiteren diskutierte der Werkausschuss die Organisation des Bereitschaftsdienstes. Nach dem technischen Regelwerk des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfachs (DVGW) sind alle Wasserversorgungsunternehmen verpflichtet, eine Meldestelle und einen Entstördienst vorzuhalten. In der Meldestelle müssen ausreichend qualifizierte Personen tätig sein, die Rund um die Uhr erreichbar sind, um unverzüglich Maßnahmen einzuleiten und Anordnungen zur Schadenseingrenzung und Störungsbeseitigung zu treffen. Bisher hat ein Techniker im WZV Meldestelle und Entstördienst, z.B. beim Rohrbruch, ausgeführt. Künftig wird die Meldestelle von der Wasserversorgung „Waldwasser“ in Moos bei Plattling betrieben und der Entstördienst bleibt bei den Technikern des Verbandes. Aufgrund einer Änderung der bayerischen Gemeindeordnung und der Eigenbetriebsverordnung braucht der Wasserzweckverband den Jahresabschluss und den Lagebericht nicht mehr nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Regeln aufstellen. Dies bedeutet, dass nach der Aufstellung des Jahresabschlusses keine Prüfung mehr durch einen Wirtschaftsprüfer notwendig ist. Die interne Prüfung durch den Ausschuss und die überörtliche Prüfung durch den kommunalen Prüfungsverband Bayern bleiben bestehen. Von dieser Maßnahme der Entbürokratisierung wird der Verband künftig Gebrauch machen, so Verbandsvorsitzender Karl Wellenhofer. Zudem spart man sich Kosten von 5.000 Euro.

Anschließend erläuterte Vorsitzender Karl Wellenhofer das jahrelange Verfahren für das neue Wasserrecht der 4 Brunnen in Mallersdorf. Hydrogeologische Gutachten, Variantenuntersuchungen, viele Gespräche mit dem Wasserwirtschaftsamt Deggendorf, dem LRA Straubing-Bogen, einschließlich Landrat Laumer erbrachten letztendlich dieses positive Ergebnis, das ein wichtiger Punkt für die künftige Planungs- und Versorgungssicherheit des Verbandes bedeutet. 1,75 Mio. Kubikmeter Trinkwasser dürfen weiterhin hier entnommen werden, rund zwei Drittel der Wasserlieferung an alle 14 Mitgliedsgemeinden. Auch das Wasserschutzgebiet wurde überarbeitet und in der Schutzzone 2 wegen des neuen Tiefbrunnen IV (siehe Bild) geringfügig angepasst. Die Außengrenzen blieben jedoch gleich. Das Wasserwirtschaftsamt merkte aber an, dass die Bevölkerung in Hinblick auf die immer öfter auftretenden Dürrephasen sensibilisiert, werden müssen, verantwortungsvoll mit dem kostbarsten Lebensmittel, dem Trinkwasser umzugehen. Dies wird auch den Verband in der Zukunft immer mehr vor Herausforderungen stellen, z. B. in der Frage, wer für was wieviel Wasser bekommt und für welche Zwecke. Einschränkungen gibt es zum Beispiel für die Flächenberegnung tagsüber zwischen 10 und 17 Uhr.

Des Weiteren wurde der Werkausschuss informiert, dass der Süd-Ost-Link von Norden nach Süden unser Verbandsgebiet auf einer Länge von ca. 30 km quert und an 10 Stellen die Wasserleitungen gekreuzt werden. Dies geschieht bei 7 Kreuzungen mit einer Spülbohrung, bei drei Kreuzungen erfolgt der Kabelbau in offener Bauweise, was eine Außerbetriebnahme der Wasserleitungen zur Folge hat. Die Versorgung muss dann über andere Ortschaften und Bedarfsleitungen erfolgen, um die Bevölkerung möglichst ohne Unterbrechungen mit Trinkwasser zu beliefern. Dazu müssen ein Pumpwerk und mobile Trinkwasserleitungen angeschafft werden, die von Tennet erstattet werden müssen.

 

Abschließend trug Werkleiter Ludwig Sigl noch eine lustige Geschichte vor und zeigte ein Bild von einem Fuchs auf, der neben einem Brunnen bei Mallersdorf einen Fuchsbau errichtet hatte. Um die Qualität des Trinkwassers nicht zu gefährden, musste der Bau mit Hilfe eines Minibaggers und Handarbeit der Techniker wieder entfernt werden. Der Fuchs hat sich wieder aus dem Staub gemacht.

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