Feuerschutz für Untergraßlfing ausreichend

Gemeinde und Wasserzweckverband wehren sich gegen Vorwürfe

Gemeinde und Wasserzweckverband wehren sich gegen Vorwürfe

Untergraßlfing. In der Nacht zum Mittwoch, 20.01.2021, brannte in Untergraßlfing, Gemeinde Laberweinting ein Einfamilienhaus, bei dem die Bewohnerin glücklicherweise nur leicht verletzt wurde. Bei der Berichterstattung in den verschiedenen Medien wurde mehrfach unterstellt, dass die Löschwasserversorgung „unterirdisch“ sei, der nächste Hydrant 7 Kilometer entfernt sei, eine Wasserentnahme aus Hydranten nicht möglich gewesen sei bzw. die Hydranten momentan das benötigte Löschwasser nicht hergebracht hätten.

 

Bürgermeister Hans Grau, Laberweinting und Vorsitzender Karl Wellenhofer sowie Werkleiter Ludwig Sigl vom zuständigen Wasserzweckverband in Mallersdorf, trafen sich am Brandort, um einerseits die Situation vor Ort zu besichtigen und andererseits die Fakten aufzuzeigen. Der Ortsteil Untergraßlfing zählt über 70 Einwohner, die in rund 25 Häusern wohnen. Die Straßen und damit auch die Wasserleitungen sind fast 700 Meter lang und in der Ortschaft gibt es 7 Hydranten, davon sind 3 Stück zwischen ca. 30 Meter und 80 Meter vom Brandobjekt entfernt. Aus zwei dieser Hydranten wurden beim Brandeinsatz ca. 115 m³ Wasser entzogen. Der Löschwasserbedarf für Wohn- oder Dorfgebiete, wie Untergraßlfing, ist in Deutschland im Arbeitsblatt des DVGW Nr. 405 geregelt und besagt, dass im Dorfgebiet 48 m³ in der Stunde bereitgestellt werden müssen. Tatsächlich leistet aber die Wasserleitung in Untergraßlfing mit rund 100 m³ in der Stunde mehr als das Doppelte.

 

Zuständig für den Brandschutz ist jede Gemeinde und das Löschwasser wird in der Regel aus der Trinkwasserleitung bezogen, die im hiesigen Bereich vom Wasserzweckverband Mallersdorf betrieben wird. Nach eventuellen Auflagen des Brandschutzes können auch zusätzlich Zisternen oder Löschweiher bei besonders gefährdeten Objekten erforderlich sein. Bürgermeister Grau, der als aktiver Feuerwehrmann selbst in dieser Nacht im Einsatz war, ist sehr verärgert über die Aussagen des Kreisbrandinspektors gegenüber einem Fernsehteam am Brandort: „Unsere Ortsfeuerwehr Graßlfing war 10 Minuten nach der Alarmierung an der Brandstelle und begann zu löschen. Es hat also nicht „ewig gedauert“, auch wenn die weiter entfernten Feuerwehren wegen der glatten Straßen etwas länger gebraucht haben“, so Grau.

 

Der Brandschutz in Untergraßlfing sowie in der gesamten Gemeinde Laberweinting ist auf alle Fälle gewährleistet und die Gemeinde investiert hier immer schon viel Geld, auch in die Feuerwehren. Mit Verwunderung haben auch die Vertreter des Wasserzweckverbandes Wellenhofer und Sigl die Aussagen des Kreisbrandinspektors im Fernsehbeitrag des ZDF aufgenommen. „Wie kann diese erfahrene Feuerwehrführungskraft die Löschwasserversorgung als unterirdisch bezeichnen und behaupten, dass man nicht löschen konnte, weil der nächste Hydrant 7 Kilometer entfernt ist, wenn der nächste Hydrant tatsächlich 30 Meter neben dem Haus ist“, so Vorsitzender Karl Wellenhofer.

 

Werkleiter Ludwig Sigl der ebenfalls mit einer auswärtigen Feuerwehr am Brandort war, ergänzte, dass das Trinkwassernetz in fast allen ländlichen Gebieten zwischen 48 und 120 m³/Stunde liefern kann, aber dann an seine Grenzen kommt, wenn zeitgleich über mehrere Strahlrohre der Feuerwehren Wasser zum Löschen entzogen wird. So kann allein der Wasserwerfer der eingesetzten Drehleiter der Feuerwehr Mallersdorf nach deren Angaben 2.200 Liter in der Minute leisten, was 130 m³/Stunde ausmacht. „Das wissen die Feuerwehren und müssen dies auch beim Einsatz berücksichtigen. Warum der direkt am Brandort vorbeifließenden Graben erst so spät angestaut und das Wasser zum Löschen entnommen wurde, entzieht sich seiner Kenntnis. Das Trinkwassernetz in Untergraßlfing ist stabil und wir hätten noch viele Stunden Löschwasser liefern können“, so Sigl.

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